Fairphone Test: Das Smartphone mit fairen Absichten - Fair zu Mensch und Umwelt

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Fair zu Mensch und Umwelt

Kommen wir zu den verwendeten Rohstoffen. Fairphone gibt an, dass die mitunter wichtigsten verwendeten Metalle- Zinn und Tantal (Coltan)- aus konfliktfreien Minen, bzw. Projekten aus der Republik Kongo kommen. Diese gelten gemäß OECD-Richtlinie als konfliktfrei, was bedeutet, dass dort keine Milizen das Geld abnehmen, um ihre kriegerischen Auseinandersetzungen zu finanzieren. Ja, viele Handykäufer sind sich nicht bewusst, dass Sie mit Ihren Käufen indirekt Kriege finanzieren. Es ist jedoch nicht nur bei Mobiltelefonen der Fall, sondern bei fast allen Technikprodukten, die beispielsweise Zinn, Tantal, Wolfram und Gold verwenden. Diese Metalle findet man so gut wie überall. Von dem heimischen Fernseher, über die Waschmaschine, dem Kaffeevollautomaten bis hin zum Auto.

Zudem soll der Lohn dank der Initiative für konfliktfreien Zinn in Süd-Kivu (Kongo) je Kilogramm Zinn bereits von 4 auf 6 US-Dollar gestiegen sein. Unterstützt wird auch das Projekt „Solutions for Hope“. Produziert wird das Fairphone bei der chinesischen Firma A’Hong. In puncto Recycling steht ein Rücknahmesystem in den Niederlanden zur Verfügung. Zudem wird das Projekt „Closing the Loop“ unterstützt, welches Elektro-Schrott aus Afrika zurück nach Europa holt und dort ordnungsgemäß wiederverwertet. Die übliche Verschrottung in Ghana erfolgt in vielen anderen Fällen zu Lasten von Mensch und Natur.

Das Fairphone ist noch lange nicht fair“, das gibt selbst der Smartphone Hersteller seinen Kunden ehrlich zu verstehen. Es werden sowohl Erfolge, als auch noch zu erledigende Schritte offen dargelegt. Aber es sei „ein Anfangspunkt auf einer schrittweisen Reise.“

Fairphone setzt mit dieser Transparenz und Offenheit ein Zeichen und legt von der Gewinnung der Rohstoffe, über die Produktion, bis hin zum Verkaufspreis alles offen auf den Tisch. Kunden bekommen somit einen Einblick, den sie bei keinem anderen Smartphone Hersteller erhalten. Zum Testzeitpunkt wurden bereits knapp 20.000 Fairphones bestellt. Es gibt demnach auch einen Markt für Menschen, die bei Ihrem Handykauf auch etwas positives bewirken und ebenfalls ein Zeichen setzten wollen. 

Fazit: Im Test punktete vor allem das solide Gehäuse des Fairphone, sowie die Tatsache, dass wichtige innen liegende, sowie äußere Teile nur verschraubt und somit auswechselbar sind. Zudem gibt es einen Pluspunkt für die Dual-Sim Funktion. Das Display konnte ebenfalls überzeugen und die Kamera reicht bei normalen Lichtverhältnissen vollkommen aus. Bei manchen Anwendungen kam das Fairphone allerdings an seine Grenzen. Dafür konnten wir im Test flüssig surfen und auch Bilder, sowie Videos lassen sich am Fairphone schön ansehen.

Am meisten gefällt uns natürlich das Konzept hinter dem Fairphone. Auch wenn es noch auf einem langen Weg ist 100% fair zu werden, so ist es doch schon ein guter Anfang. Konfliktfreie Minen im Kongo, unabhängige Prüfer bei Zulieferern in China, nachhaltiger Umweltschutz und eine faire Preispolitik zeichnen das Konzept aus. Alleine die Aufmerksamkeit, die das Thema dadurch erhalten ist die Sache schon wert. Fairphone geht offen mit dem Verkaufspreis um, welcher unserer Meinung nach für alle Fair ist. So sollte es eigentlich immer sein, damit jeder etwas von dem Kuchen bekommt und nicht hauptsächlich die Personen, die auf den obersten Etagen sitzen. Im Normalfall bekommen nämlich die Menschen, die die meiste Arbeit machen am wenigsten Lohn. Das ist alles andere als fair. Das niederländische Unternehmen will das ändern und wir finden diese Initiative sehr gut. Als Überteuert empfinden wir den derzeitigen Preis von 319 EUR des Fairphone nicht, zumal nicht der ganze Erlös in die Tasche des Herstellers fließt.

Auf der offiziellen Website gibt es alle Infos rund um das Fairphone.

 

Fairphone 2 im Test

 

 

Bilder: Fairphone

 

 

 

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