Canon EOS 5DS

Bei unserer heutigen Test-Kamera dürften so einige Fotografen schon beim Lesen weiche Knie bekommen, denn die Canon EOS 5DS löst in 50,6 Megapixel auf!  So viele Bildpunkte hatten bislang nur Mittelformatkameras wie z.B. die Hasselblad H6D-50c. Die EOS 5DS hat die bisher höchste Auflösung auf einem Vollformat-Sensor. Auch hier hat die hohe Qualität natürlich ihren Preis: Alleine das Gehäuse ist zurzeit erst ab einem Preis von rund 2.700 EUR zu haben. Wir haben die Canon 5DS zusammen mit dem Objektiv EF 24-70/4.0L IS USM ausgiebig getestet und präsentieren heute den Testbericht.

Auf den ersten Blick sieht die EOS 5DS der 5D Mark III zum Verwechseln ähnlich und bietet ebenfalls einen fest integrierten 3,2'' Monitor. Warum dieser nicht touchfähig ist, bleibt schleierhaft! Das Magnesiumgehäuse ist mit 845g (ohne Akku und Speicherkarte) alles andere als leicht. Ähnlich wie bei der EOS 7D Mark 2 bietet die 5DS einen kamerainternen Timer, der auch für Langzeitbelichtungen aktiviert werden kann. Der Anti-Flacker-Modus soll bei Helligkeitsschwankungen erzeugenden Kunstlichtquellen (100/120 Hz) stets die größte Helligkeit im Fotobetrieb nutzen.

Das hochwertige Magnesiumgehäuse fühlt sich nicht nur gut an, es ist zudem besonders griffig und Spritzwasser-geschützt. Alle Bedienelemente wurden gut positioniert und sind einfach zu bedienen. Viele Direkttasten für Funktionen wie ISO und Weißabgleich, Blendeeinstellungen und Verschlusszeit erlauben eine komfortable Bedienung. Die Kombination aus Display mit Funktionstasten an der Gehäuseschulter, Daumenrad an der Rückseite mit Set-Taste und Joystick ermöglicht viele direkte Zugriffe. Sehr schön dabei ist, dass man den Quick-Control-Monitor sogar selbst konfigurieren kann. Das Hauptmenü ist zudem sehr übersichtlich gestaltet. Dieses ist aufgeteilt in sechs Kategorien und vielen Menüseiten. Via Richtungsschalter und Wahlrädern können wir hier im Test besonders schnell navigieren. Unerfahrene Anwender werden sich jedoch erst einmal  eine Weile durcharbeiten müssen, bis sie alle Menüpunkte beherrschen.

Das Belichtungsmesssystem arbeitet- wie in der Canon EOS 7D Mark II- mit 150.000 Pixeln. Die Empfindlichkeiten werden im Normbereich von ISO 100 - 6.400 geboten. Der Bereich lässt sich auf ISO 50 - 12.800 erweitern. Zwischen ISO 50 und 1.600 bleiben im Test Details gut erhalten und Störpixel halten sich in Grenzen. Doch bereits ab ISO 3.200 nimmt das Bildrauschen zu und der Detailgrad sichtlich ab. Die Canon EOS 5DS erweist sich daher besonders im Studio- und Außenbereich. Anders als bei anderen Modellen, erlaubt die 5DS auch beim Filmen einen flotten und kontinuierlichen Autofokus. Im Test zieht der AF die Schärfe ruhig, aber überwiegend souverän nach. Jedoch zeichnet die 5DS durch das 50-mm-Objektiv (EF 24-70/4.0L IS USM) beim Filmen leichte, aber hörbare Betriebsgeräusche mit auf. Die Videofunktionen der Canon EOS 5DS wurden insgesamt etwas gering gehalten. Der Videomodus unterstützt zwar Full-HD, dafür gibt es nur wenige Einstellmöglichkeiten. Es gibt zwar ein Mikrofon, aber keinen Kopfhörer-Anschluss. WLAN, NFC und GPS gehören ebenfalls nicht zur Ausstattung der 5DS. In dieser Preisklasse unserer Meinung nach etwas rückständig.

In puncto Fotografieren kann dieser Kamera jedoch so schnell keiner das Wasser reichen. Die Geschwindigkeit der EOS DS kann im Test ebenfalls punkten. Die Phasenerkennung der insgesamt 61 Fokusfelder (41 Kreuzsensoren (1:4) inkl. 5 Dual-Kreuzsensoren) ist mit maximal 0,3 Sekunden besonders scharf und schnell. Die Dynamik ist mit rund 9 Blenden bis ISO 1600 gut, erreicht jedoch im Test keine Spitzenwerte. Im Vergleich zu ähnlichen Modellen aus der professionellen Canon-Reihe fällt die Kantenanhebung positiv auf. Hierdurch wirken die Bilder natürlicher und detailreicher als zum Beispiel mit der 5D Mark III. Die Serienaufnahme liegt bei der 5DS bei satten fünf Bildern pro Sekunde!

Fazit: Die Canon EOS 5DS bietet im ähnlichen Aussehen der 5D Mark III satte 50-Megapixel und ein hohes Maß an Bedienkomfort und Leistungsumfang. Warum jedoch auf einen Touchscreen und eingebautes WLAN verzichtet wurde, bleibt fraglich. Immerhin kostet die Kamera samt Objektiv zurzeit noch stolze 3.500 EUR. Da kann man gewisse Extras schon erwarten. An der Bildqualität der 5DS haben wir dafür nichts zu meckern und die Profi-DSLR arbeitet schnell und schießt Bilder in hervorragender Qualität. Die 5DS ist keine Einsteigerkamera, sondern eher etwas für fortgeschrittene und professionelle Fotografen. Wer Wert auf Feinarbeit, Details und besonders hochaufgelöste Fotos legt, der ist mit der EOS 5D gut bedient.

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