Die Schattenseiten von Smartphones und Co.

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Für viele Verbraucher ist es wichtig, technisch gesehen immer auf dem neuesten Stand zu sein, vor allem wenn es um Smartphones geht. Für viele ist das Handy längst kein Gebrauchsgegenstand mehr, sondern ein Statussymbol, was aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken ist. Bestes Beispiel: das Smartphone! Kunden übernachten vor den Stores  um als erstes das neueste Modell in den Händen zu halten. Ferner verhalten sich viele Smartphone-Fanatiker mehr als Anhänger einer neuen Religionsgemeinschaft und meinen ihr Glück im iPhone zu finden.

Das wissen auch Konzerne und machen mit immer neuen Lockangeboten das große Geschäft. Modellbezeichnungen mit fortlaufenden Nummerierungen setzen immer auf Forstsetzungen und kaum ist ein aktuelles Modell da, wird schon auf das Nächste spekuliert. Viele Hersteller freuen sich natürlich über den Konsumrausch der kaufwütigen Kunden. Was viele jedoch gar nicht wissen ist, dass laut Medienberichten die teuren Mobiltelefone in der Herstellung oftmals nur einen Bruchteil des Endverkaufspreises kosten. Dies wird z. B. in der ARD Dokumentation „Der Apple-Check“ thematisiert.  

Laut dem ARD Beitrag betragen die Materialkosten des iPhone 5 laut unabhängigen Schätzungen nur 152 EUR. Hinzu kämen weitere Kosten, z. B. für Entwicklung und Vertrieb. Bei der Einführung kostete das iPhone 5 rund  679 Euro, inklusive Mehrwertsteuer. Eine für den Kunden nicht zu überschauende Gewinnspanne. Generell haben Smartphones- egal von welchem Hersteller- in ihrem Herstellungsprozess einen langen Weg hinter sich. Angefangen bei der Gewinnung von Rohstoffen, bis hin zur Smartphone Produktion werden laut diversen Berichten in den Medien hierfür täglich Menschen ausgebeutet.  Auch Todesfälle wären hier keine Seltenheit.  

Bestes Beispiel ist die Firma Foxconn. Der Zulieferer ist einer der weltweit größten Hersteller von Elektronikteilen und produziert im Auftrag großer Unternehmen wie Apple, HP, Dell, Nintendo, Microsoft und Sony. Seit dem Jahr 2006 steht der Zulieferer in der Kritik und wird schweren Vorwürfen ausgesetzt. Vor allem was die Löhne und Arbeitsbedingungen angeht. Fabrikarbeiter müssen sich in der Regel mit sehr viel weniger Geld zufriedengeben, als man es hierzulande gewohnt ist. Wenn man nach den Berichten geht, kann sich ein chinesischer Werksarbeiter in der Regel von seinem kleinen Monatslohn kein Smartphone leisten und ist froh, wenn er die Miete für seine Unterkunft zahlen kann. Letztere teilt sich ein Arbeiter in der Regel mit anderen. Sanitäre Einrichtungen sind mangelhaft und oftmals gibt es nicht einmal ein Fenster. Diese Menschen leben um zu arbeiten. Sollte es nicht umgekehrt sein? Seit dem Jahr 2010 gab es mindestens 13 Selbstmorde. Inzwischen hat das Unternehmen diverse  „Vorkehrungen“ getroffen, um Mitarbeiter vom Selbstmord abzuhalten. Zum Beispiel installierte Foxconn an fast allen hohen Firmengebäuden Fangnetze, die Mitarbeiter beim Sturz in den Tod auffangen sollen. Zudem sollen Beschäftigte eine sogenannte „Nicht-Selbstmord-Erklärung“ unterschreiben.  

So werden die Probleme sicher nicht gelöst, denn so lange man nicht an der Ursache ansetzt, wird es immer wieder Arbeiter geben, die diesen Druck nicht aushalten. Letztendlich sieht es so aus, als würden sowohl Arbeiter, als auch Kunden von Großkonzernen abgezockt werden. Die Arbeiter u. a. aufgrund der geringen Bezahlung und die Kunden, die letztendlich Wucherpreise zahlen. Letztere sind jedoch so auf die Produkte besessen, dass Ihnen ein Handy 700 EUR und mehr wert ist. Den meisten Profit machen große Handyhersteller. Anstelle die Preise und Arbeitsbedingungen fairer zu machen und etwas vom „Kuchen“ abzugeben, werden immer neuere Werbestrategien und Ideen entwickelt, die Kunden anlocken und zum Kauf bewegen sollen. Zudem stehen viele Hersteller im Wettbewerb und jeder möchte mit den meisten Verkaufszahlen und besten Bilanzen an der Spitze stehen.  

Viele Hersteller meinen Ihre Hände in Unschuld waschen zu können und verweisen bei Problemen auf Zulieferer und Zwischenhändler, doch so einfach ist es nicht. Jedes Unternehmen muss sollte für ihre verkauften Produkte geradestehen und aufweisen können wo und vor allem, wie sie hergestellt wurden. Leider wird in den Medien viel zu wenig über die schlimmen Produktionsbedingungen vieler Technikprodukte berichtet. Auch in Schulen müsste mehr Aufklärungsarbeit betrieben werden und Kindern, bzw. Jugendlichen  klargemacht werden, wie ihre heiß geliebten Smartphones, Tablets und Co. produziert werden. Den teuren Geräten sieht man es nicht mehr an, dass sie von einem unterbezahlten chinesischen Wanderarbeiter unter schlechten Arbeitsbedingungen produziert wurden oder das darin befindliche Zinn unter menschenunwürdigen Bedingungen im Kongo.  

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