VORWERK KOBOLD VR300
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Selber saugen war gestern! Wer mit der Zeit geht, der lässt saugen, und zwar von einem Saugroboter! Diese haben sich im Laufe der letzten 10 Jahre immer weiter entwickelt. So auch der VR300, Vorwerks Staubsaugroboter der 3. Generation. Nachdem wir bereits über die beiden Vorgängermodelle berichteten, haben wir nun auch den neuesten Vorwerk Saugroboter im Test und ihn in ausgiebigen Tests über 1.000 m² Fläche saugen lassen. Welche Feststellungen wir dabei machten und ob es Weiterentwicklungen gab, das und mehr zeigen wir im folgenden Testbericht.
Wir testen und bewerten den KOBOLD VR300 anhand folgender Kriterien:
- Ausstattung
- Materialeigenschaften
- Handhabung
- Funktion/Leistung
Wir testen den Saugroboter von Vorwerk unter alltagstypischer Beanspruchung. Dazu gehören unter anderem das Saugen auf folgenden Hartböden: Fliesen, Laminat und Vinyl. Auch lassen wir ihn über Teppichfliesen, Nadelfilzteppiche und einen Hochflorteppich saugen. Die Kobold Roboter App testen wir auf: Funktion, Funktionsumfang, Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit.
Erster Eindruck und technische Daten
Geliefert wird der Kobold VR300 im Vorwerktypischen, weißen Karton. Der Lieferumfang des Saugroboters besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Saugroboter
- Seitenbürste
- Rundbürste (vormontiert).
- Filter
- Basisstation (+ Netzkabel)
- Gebrauchsanleitung
Vorwerk steht seit jeher in Sachen Staubsauger für Qualität. Vorwerk wurde 1883 in Wuppertal gegründet und entwickelte sich im Laufe der Firmengeschichte von einer Teppichfabrik zu einer internationalen Unternehmensgruppe. Dennoch ist Vorwerk bis heute ein Familienunternehmen geblieben. Der Kobold VR300 wird in Deutschland entwickelt und in der Vorwerk-eigenen Produktion in China gefertigt.
Von der Optik her ähnelt der VR300 etwas dem Vorgängermodell. Ein Display wie beim ersten Saugroboter gibt es jedoch nicht mehr. Dafür ein Bedienfeld mit zwei kapazitiven Funktionstasten und vier LED-Anzeigen. Diese zeigen den aktuellen Status sowie den WLAN-Empfang an. Hiermit lässt sich der VR300 per Smartphone und App fernsteuern. Auch gibt es die Funktion der Sprachsteuerung durch Amazon Alexa. Diese Funktion testen wir nicht. Eine direkte Sprachsteuerung, unabhängig von Alexa, hätte uns besser gefallen, aber diese gibt es nicht. Insgesamt macht der Saugroboter einen optisch sehr ansprechenden Eindruck. Das Gehäuse des VR300 besteht aus einem hochwertigen, recycelbaren Kunststoff. Bis auf den etwas dünnen, wackeligen Tragegriff wirkt das Produkt sehr solide. Tragen lässt sich der 4,3 kg schwere Roboter mittels Griff gut.
Um Hindernisse in dem zu reinigenden Bereich zu erkennen und bei der Navigation zu berücksichtigen, verfügt der Kobold VR300 Saugroboter über folgende Sensoren:
- 3 Bodensensoren
- 1 Wandfolgesensor
- 2 Kontaktsensoren am oberen Bumper (LDS)
- 4 Kontaktsensoren am vorderen Bumper (Stoßfänger)
- 3 Ultraschallsensoren
- 1 Laser-Scanner
- 2 Magnetbandsensoren
Die hohe Anzahl der Sensoren gibt bereits im Vorfeld Auskunft über eine hohe Technik. Im Grunde „sieht“ und „fühlt“ der Saugroboter mit den Sensoren, ohne die der Roboter keine selbständige Navigation durchführen könnte. Je mehr Sensoren ein Saugroboter besitzt, desto besser die Funktionen! Der Navigationssensor beinhaltet unter dem oberen Bumper einen rotierenden Laser der Klasse 1 nach IEC 60825-1:2014 bzw. EN 60825-1:2014. Dieser Laserstrahl darf nicht auf Personen gerichtet werden. Ein Blick in den direkten oder reflektierten Strahl des Lasers könnte die Augen schädigen. Beim Vorbeifahren an der heimischen Katze könnte es hierbei theoretisch zu einer Anstrahlung der Augen führen. Somit sollte auch hier ein Augenmerk darauf liegen.
Weitere technische Daten:
Gewicht: ca. 4 kg.
Maße: (LxBxH) 34 cm x 34 cm x 9 cm
Akkukapazität: max. 60 Minuten bzw. 90 Minuten (je nach Reinigungsmodus, Bodenbelag und Wohnungssituation)
Sicherheitsszeichen: CE Zeichen
Motor: wartungsfreier DC-Motor
Gebläse: einstufig
Eingangsspannung Basisstation: 100 – 240 Volt Wechselspannung, 50/60 Hertz
Volumenstrom: 12 – 13 l/s
Leistungsverbrauch:
- Gesamt ca. 85 Watt (je nach Bodenbelag) / ca. 65 Watt (ECO-Modus)
- Gebläse: 50 Watt (ECO-Modus 30 Watt)
- Bürste: ca. 30 Watt
- Stand-by ca. 0,5 Watt
Geräuscheemission: 70 dBA
Akkupack: Li-Ion 14,4 V; ca. 84 Wh, nominell
Akkuladezeiten: nach max. 1 Stunde: Erneutes Reinigen ist möglich, nach 3,5 – 4 Stunden: vollständige Aufladung nach komplett leerem Akku
Akkuladezyklen / Akkulebenszeit: ca. 70 % / Kapazität nach ca. 800 Vollzyklen
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Der Kobold VR300 Saugroboter im Test
Der gesamte Aufbau des Staubsaugroboters begrenzt sich auf den Zusammenbau und das Einstecken des Filters und der Seitenbürste. Letztere wird einfach drangeklickt und lässt sich sehr leicht wieder entnehmen. Die Rundbürste wurde werkseitig bereits vormontiert. Als Nächstes müssen wir die Basisstation einrichten. Hierzu stellen wir diese auf einen ebenen Untergrund an eine Wand. Nun müssen wir darauf achten, dass die Ladekontakte und das Infrarotfenster für den Kobold VR300 Saugroboter frei zugänglich sind. Idealerweise befinden sich wie im Test mindestens 30 cm über, 50 cm links und 50 cm rechts von der Basisstation keine Hindernisse oder Höhenunterschiede.
Auch ist es wichtig, dass sich ca. 1 m vor dem Saugroboter eine ebene, frei zugängliche Fläche befindet. Die Basisstation darf zudem nicht unter Möbeln, an Treppen oder Absätzen aufgestellt werden. Im Anschluss stecken wir den Netzstecker in die Basisstation und Steckdose. Das Kabel ist mit einer Länge von ca. 160 cm ausreichend lang und kann an der Station auf der hinteren Seite aufgewickelt werden. Die Basisstation selbst ist sehr leicht und rutscht dadurch schnell von ihrem Platz, vor allem wenn das Kabel etwas daran zieht. Auch wirkt sie materialtechnisch nicht so wertig wie der Saugroboter. Ein Sturz aus ca. 1 m Höhe macht ihr dafür im Test dennoch nichts aus.
Der Kobold VR300 hat eine integrierte Transportsicherung. Um diese zu lösen, müssen wir im Test den Saugroboter im Auszustand lediglich mit der Basisstation verbinden. Die Transportsicherung wird so deaktiviert und der Saugroboter lässt sich einschalten. Nach dem Anschalten ertönt eine kurze, aber laute Melodie und der Saugroboter ist in Bereitschaft. Saugen lassen können wir ihn jedoch erst nach dem Aufladen des Akkus. Hierzu soll der VR300 erst einmal für ein paar Stunden ans Stromnetz. Im Test bemerken wir anhand der permanent leuchtenden grünen LED auf der Oberseite nach ca. 2,5 Stunden, dass der Akku ausreichend aufgeladen wurde.
Als Nächstes installieren wir die zum Testzeitpunkt kostenlose Kobold Roboter App aus dem Google Play Store. Diese hat dort zum Testzeitpunkt eine nur 3 von 5 Sterne-Bewertung. Wir lassen uns davon aber nicht abschrecken und wollen selber sehen, wie diese funktioniert. Nach dem Installieren müssen wir erst einmal einen Zugang erstellen. Dies funktioniert bequem per App und innerhalb von wenigen Minuten ist unser Account freigeschaltet. Im weiteren Schritt können wir nun das Modell auswählen (zur Auswahl steht auch der VR200) und die WLAN-Funktion einrichten. Alle Schritte verlaufen im Test einfach, schnell und problemlos. Nun ist die App mit dem VR300 verbunden. Zu den einzelnen Funktionen der App nehmen wir im Laufe des Tests gesondert Stellung.
Durch ein erneutes Drücken der START-Taste startet der Saugroboter im normalen „Alle Räume“ Reinigungsmodus. Als alternative Modi gibt es die SPOT-Reinigung, für kleine Flächen von 2 x 2 oder 4 x 4 Metern (inkl. Intensivreinigung) sowie den manuellen Modus für das gezielte Steuern per App. Zudem gibt es noch die ECO-Funktion, welche zur höheren Energieeffizienz und für leiseres Saugen sorgen soll. Wir starten erst einmal ohne ECO-Funktion. Die Lautstärke liegt bei rund 70 dB, was jedoch im Test deutlich leiser wirkt, als herkömmliche Staubsauger. Aufgrund des geringen Geräuschpegels ist in großen Räumen ein normales Gespräch oder Fernsehen bedingt möglich. Der Lautstärkenunterschied zwischen dem ECO- und Normalmodus liegt im Test bei ca. 3 dB. Diese Differenz ist für das normale Ohr kaum hörbar.
Die erste Testsituation: Wir lassen den Kobold VR300 zunächst in einem 20 m² großen Raum mit diversen Möbeln auf einem Laminatboden saugen. Diesen haben wir vor dem Test u. a. mit Haaren, Staub und Dreck von Schuhen verschmutzt. Zudem verteilten wir Kaffeepulver, Gewürze, Nüsse, Krümel und Mehl auf dem Boden. In eine Ecke haben wir zudem feine Holzspäne aus einem Spitzer verteilt. Im ersten Durchgang tastet sich der VR300 voran und lernt erst einmal den Raum kennen. Hierbei erkennt er Hindernisse und umfährt diese meistens, ohne anzustoßen. In selten Fällen stößt der Saugroboter nur vorsichtig an ein Hindernis. Aufgrund seiner Höhe von 9 cm kann der Saugroboter auch problemlos unter Heizkörper, Couchtische oder Sofas fahren. Bei Letzteren kann es jedoch vorkommen, dass er stecken bleibt. Wir empfehlen daher bei besonders schmalen und engwerdenden Sofas eine No-Go Line davorzusetzten.
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