Vorsicht für Autofahrer: Bald sollen Handyblitzer kommen

Die ständige Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer birgt nicht nur Risiken für die Nutzer, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer und kann zu Bußgeldern und Strafpunkten führen. Handyblitzer sollen diese Gefahr nun eindämmen und bald auch in Deutschland eingesetzt werden.

Die Funktionsweise von Handy-Blitzern

In Deutschland wird eine Reihe von Blitzern eingesetzt, um die Einhaltung der Verkehrsregeln zu überwachen. Sie sind in der Lage, Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erkennen, Sicherheitsabstände einzuhalten und Rotlichtverstöße zu erfassen. Nun gibt es jedoch einen speziellen Blitzer, der für den Verstoß "Handynutzung am Steuer" konzipiert ist. In den Niederlanden sind solche Geschwindigkeitsüberwachungssysteme bereits seit einigen Jahren in Betrieb. Eine auf einer Brücke aufgestellte Kamera nimmt Bilder von vorbeifahrenden Fahrzeugen auf, ähnlich wie bei Abstandsmessgeräten.

Die aufgenommenen Bilder werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz geprüft, um festzustellen, ob der Fahrer einen Gegenstand in der Hand hält, der einem Mobiltelefon ähnelt. Ist dies der Fall, wird das entsprechende Bild gespeichert. Geschulte Polizeibeamte prüfen dann das Material, und wenn sich bestätigt, dass der Fahrer tatsächlich während der Fahrt ein Mobiltelefon benutzt hat, kann auf der Grundlage der von der Handy-Geschwindigkeitskamera gewonnenen Erkenntnisse ein Bußgeld verhängt werden.

In einer Versuchsphase in Rheinlad-Pfalz sind ablenkungsbedingte Verstöße Berichten zufolge deutlich zurückgegangen. Zwar gibt es in Deutschland derzeit noch keine derartige flächendeckende Technologie, aber ein Pilotprojekt in Trier und Mainz im Jahr 2022 hat ihre Wirksamkeit bewiesen und zu Verurteilungen und Geldstrafen geführt. Die Justiz räumte jedoch ein, dass es noch keinen Rechtsrahmen für eine breite Anwendung gibt. Es ist jedoch geplant, das Polizei- und Ordnungsbehördengesetz zu ändern, um den dauerhaften Einsatz von Monocams bald in ganz Rheinland-Pfalz und Deutschland zu ermöglichen.

Mit dieser Gesetzesanpassung sollen datenschutzrechtliche Bedenken ausgeräumt werden, indem der Verkehr flächendeckend gefilmt und versucht wird, telefonierende Autofahrer durch die Windschutzscheibe zu identifizieren. Da diese Methode nicht einfach ist, werden die Polizeibeamten das Filmmaterial auswerten. Wenn das Gesetz in Kraft tritt, werden alle Polizeipräsidien die Technologie einführen, trotz der beträchtlichen Kosten von etwa 30.000 Euro pro Kamera. Die Niederlande haben bereits Handy-Blitzer mit dem Monocam-System eingeführt und damit einen Präzedenzfall geschaffen, der das Interesse anderer Bundesländer geweckt hat. Im Jahr 2024 könnte es also bereits zur Einführung von Handyblitzern kommen- zumindest in manchen Bundesländern und durch die Eindämmung der gefährlichen Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.

 

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