Community-Notes auf 𝕏: Der Büger-Faktencheck mit Erfolg

In der Welt der sozialen Medien ist die Bekämpfung von Fehlinformationen zu einer entscheidenden Aufgabe geworden. Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk, jetzt bekannt als 𝕏, hat zu bedeutenden Veränderungen im Ansatz der Plattform zur Faktenüberprüfung geführt. Die Einführung und Optimierung von Community Notes, einer Crowdsourcing-Funktion zur Überprüfung von Fakten, hat sich bei der Bekämpfung von Fehlinformationen, insbesondere bei wissenschaftlichen und medizinischen Themen, als wirksam erwiesen.

Der Übergang vom früheren Moderationssystem von Twitter zur Einführung von Community Notes bei 𝕏 war nicht unumstritten. Die Transparenz und der wissenschaftliche und medizinische Wert des neuen Systems sind jedoch anerkannt worden. Eine kürzlich durchgeführte akademische Studie hat gezeigt, dass Community Notes effektiv sind, vor allem in wissenschaftlichen Bereichen.

John Ayers, der Hauptautor der neuen Studie und Arzt an der University of California, San Diego, stellte fest, dass die Daten zu den Community Notes leicht zugänglich sind. Sozialwissenschaftler haben einen Crowdsourcing-Ansatz zur Klärung von Fragen in Wissenschaft und Gesundheit empfohlen und sich dabei auf Studien berufen, die die Kraft der kollektiven Intelligenz belegen. Mehrere Studien haben Crowdsourcing mit professionellen Faktenprüfern verglichen und festgestellt, dass Crowdsourcing bei der Beurteilung der Richtigkeit von Nachrichtenberichten genauso gut abschneidet.

Nun haben Ayers und andere Mediziner speziell die Genauigkeit von X's Community Notes untersucht, wobei sie das kontroverse Thema der COVID-19-Impfstoffe als Testfall verwendeten. Die Ergebnisse, die kürzlich im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurden, zeigten, dass die Notizen fast immer korrekt waren und in der Regel hochwertige Quellen zitierten.Community Notes stützt sich auf Freiwillige, die missverständliche Beiträge markieren und dann korrigierende Kommentare mit Links zu wissenschaftlichen Arbeiten oder Medienquellen hinzufügen. Andere Nutzer können über den Wert der Notizen abstimmen (eine Funktion, die schon lange auf Reddit verwendet wird).

Das alte System stützte sich auf sogenannte Faktenchecker, deren Identität und wissenschaftliche Qualifikationen unbekannt waren. Sie konnten Beiträge löschen, die ihrer Meinung nach Fehlinformationen enthielten, Nutzer sperren oder die noch heimtückischere Technik des „Shadowbannings“ anwenden, bei der Beiträge ohne das Wissen der Nutzer versteckt wurden. Kurzum es wurde zensiert, auch wenn die vermeintliche Hassrede vielleicht nur eine Meinungsäußerung war.

Das neue System ist zwar noch nicht perfekt, aber es scheint recht genau zu sein. In der JAMA-Studie untersuchten die Ärzte eine Stichprobe von 205 Community Notes über COVID-19-Impfstoffe. Sie kamen zu dem Schluss, dass die von den Nutzern erstellten Informationen in 96 % der Fälle korrekt waren und dass die zitierten Quellen in 87 % der Fälle von hoher Qualität waren. Zwar wurde nur ein kleiner Teil der irreführenden Beiträge mit Hinweisen versehen, doch gehörten die Beiträge, die dies taten, zu den am meisten verbreiteten, so der Hauptautor Ayers.

Der Psychologe Sacha Altay, der nicht an der neuen Studie beteiligt war, sagte, dass die Menschen dazu neigen, die Macht der kollektiven Intelligenz zu unterschätzen, die sich als bemerkenswert gut für die Vorhersage und Bewertung von Informationen erwiesen hat - vorausgesetzt, es beteiligen sich genügend Menschen daran.

Das alte Zensursystem auf Twitter basierte auf einzelne Personen, die verdeckt entschieden haben, welche Posts erscheinen dürfen und welche nicht. Nicht X entscheidet, was angezeigt wird, sondern die 𝕏-Community! Eine Art Bürger-Faktencheck, der demokratisch entscheidet und eine Notiz hinzufügt anstelle zu löschen oder zu zensieren. Ein weiterer Fortschritt ist das kürzliche Hinzufügen von Übersetzungen der Community Notes. So kann jeder Nutzer diese durch Anklicken auch direkt übersetzen und verstehen.

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