Die Spülmaschine: Ein Lebensraum für Bakterien und Keime

Geschirrspüler sind vor allem als Küchen von Familien kaum noch wegzudenken. Erleichtern diese doch den Haushaltsalltag sehr und waschen das Geschirr blitzeblank. Allerdings nur offensichtlich, denn aktuelle Studien haben gezeigt, dass vor allem die Gummidichtungen von Geschirrspülern massiv mit Pilzen kontaminiert sind, so dass die bakterielle Gemeinschaft, die unter diesen rauen Bedingungen überleben kann, unbestimmt bleibt und das vermeintlich saubere Geschirr davon besiedelt ist.

Bakterien, die die extreme Umgebung von Haushaltsgeschirrspüler-Gummidichtungen besiedeln, wurden seitens verschiedener Wissenschaftler weltweit unabhängig voneinander mit kultivierungsabhängigen und metagenetischen Ansätzen untersucht. Alle Bakterienisolate wurden auf Resistenz gegen sieben ausgewählte Antibiotika getestet. Gleichzeitig wurde die bakterielle Diversität des Leitungswassers in Verbindung mit den Geschirrspülern untersucht.

Die Ergebnisse: Alle 30 untersuchten Geschirrspüler waren von verschiedenen Bakterien besiedelt. Kultivierungsansätze ergaben insgesamt 632 Bakterienisolate, darunter sogar befanden sich sogar Darmbakterien. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Besiedlung von Geschirrspüler-Gummidichtungen wahrscheinlich in erster Linie vom Bakterieneintrag aus den verschmutzten Gefäßen abhängt und viel weniger von den Bakterien im Leitungswasser. Basierend auf den Daten zur Antibiotikaresistenz stellen die Bakterienisolate der Geschirrspüler-Gummidichtungen keine ernsthafte Bedrohung für die Ausbreitung der Antibiotikaresistenz in die häusliche Umgebung dar. Nichtsdestotrotz können Geschirrspüler nicht als potenzielle Quellen für Infektionen beim Menschen, insbesondere bei immungeschwächten Personen, ignoriert werden.

Ihr Geschirrspüler ist eine "extreme Umgebung" für Keime, aber Bakterien und Pilze können immer noch in der Nähe der Stelle wachsen, an der Sie Ihre Gläser, Utensilien und Teller reinigen, berichteten Forscher am Freitag. "Diese Geräte können eine Quelle häuslicher Kreuzkontamination darstellen, die zu breiteren medizinischen Auswirkungen führt", schrieben die dänischen, slowenischen und belgischen Wissenschaftler in einer Studie, die in der Zeitschrift Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht wurde. Auch im RTL Magazin LIFE wurde ein Bericht über Bakterien und Keime in Geschirrspülern berichtet. Auch hier wurde die Gummidichtung als Hauptauslöser genannt.

Für eine Studie in Slowenien testeten die Forscher die Gummidichtungen von 24 verschiedenen Geschirrspülern. Alle hatten einen Biofilm - eine schleimige Kolonie von Mikroorganismen - an der Oberfläche haften. Das ist nicht ungewöhnlich, denn man neigt dazu, immer dann einen Biofilm zu finden, wenn Wasser vorhanden ist, sagte Tierno. Obwohl hohe Temperaturen, Reinigungsmittel und Wasserstrahlen in Geschirrspülern den Mikroorganismen schwer zu schaffen machen, wuchsen die Keime weiter. Die am häufigsten in den Proben gefundenen Bakterienarten waren Pseudomonas, Escherichia und Acinetobacter - häufige Wanzen, die in jedem Haus zu finden sind, sagte Tierno.

Die am häufigsten gefundenen Pilzarten waren Candida, Kryptokokken und Rhodotorula, von denen einige bei Menschen und Tieren heimisch sind, während andere in der Umwelt vorkommen, stellte Tierno fest. Die Arten und die Vielfalt der gefundenen Bakterien variierten je nach Alter des Geschirrspülers und wie oft er benutzt wurde, aber die Autoren wogen nicht ab, ob dadurch eine riskantere oder sicherere Umgebung geschaffen wurde.

Den Geschirrspüler hin und wieder Grundreinigen und einmal pro Woche die Gummidichtungen saubermachen sollte schon helfen. Es sollten aller Stellen, auch diese unter der Tür und den Scharnieren mit heißem Wasser und einem antibakteriellen Putzmittel gereinigt werden. Tierno empfiehlt die Verwendung einer 10-prozentigen Bleichlösung, um den Rand, an dem sich die Dichtung befindet, zu reinigen. Dazu wird ein Teil Bleichmittel mit neun Teilen Wasser gemischt. Er verwendet dieselbe Lösung plus Seifenwasser, um den Boden und die Seiten seines Geschirrspülers zu reinigen, um die Ansammlung von Ablagerungen zu verhindern. Eine weitere Möglichkeit ist das Abdampfen mittels eines Dampfreinigers. Hiermit können auch gut die Sprüharme, welche vorher abmontiert werden sollten, durchgespült werden. Alternativ geht es auch unter dem Wasserhahn mit heißem Wasser. Auch das Sieb sollte nach jedem Spülgang gereinigt werden. Spülvorgänge sollten niemals im ECO-Modus laufen gelassen werden, sondern immer bei 60° Celsius.

Spülmaschinenreiniger sollten auch hin und wieder benutzt werden, jedoch sind auch diese alles andere als umweltfreundlich. Der Haushaltsexperte Bob Vila empfiehlt, den Geschirrspüler einmal im Monat mit einem Verfahren zu reinigen, das eine Essigwäsche beinhaltet, um Fett und Gerüche loszuwerden. Stellen Sie einfach einen Becher weißen Essig in einem spülmaschinenfesten Behälter auf das obere Gestell eines leeren Geschirrspülers und lassen Sie die Maschine dann durch einen Warmwasserzyklus laufen. So kann auch auf natürliche Weise die Maschine gereinigt werden, allerdings mit einem etwas strengeren Geruch.

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