Keine VR-Brillen für Kinder!

Sogenannte Virtual Reality Brillen werden fortwährend beliebter und immer mehr Hersteller springen auf den „VR-Zug“. Leider wird bei dieser Technologie scheinbar von vielen noch übersehen, wie gefährlich diese Brillen für Kinder sein können. VR-Brillen gibt es in Kombination mit Spielkonsolen oder als Spielzeug. Bereits im Alter von 7 Jahren werden Kinder mit dieser Technik konfrontiert. Eltern stehen hier in der Pflicht dem entgegenzuwirken!

Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen) haben sich inzwischen längst als Spitzentechnologie etabliert und bieten eindringliche Erlebnisse, die Nutzer aller Altersgruppen fesseln. Während diese VR-Brillen spannende Möglichkeiten für Unterhaltung und Bildung bieten, ist es unerlässlich, sich mit den potenziellen Gefahren auseinanderzusetzen, die sie darstellen, insbesondere wenn sie von Kindern verwendet werden. 

Die Virtual Reality-Brille Playstation VR sollte laut Sonys „Altersempfehlung“ nur von Personen ab einem Alter von 12 Jahren benutzt werden. Bei den Konkurrenz-Produkten wie der Oculus Rift und Gear VR wird von den Herstellern eine etwas höhere Altersempfehlung abgegeben. Hier heißt es, dass die Nutzer mindestens 13 Jahre alt sein sollten. Dass Mattel einen digitalen View Master herausgebracht hat, welcher schon ab 7 Jahren benutzt werden darf, bringt unserer Auffassung nach das Fass zum Überlaufen.

Zum einen werden sich mit Sicherheit nicht alle Nutzer an die Altersempfehlungen halten, was dazu führen könnte, dass bereits Kinder im Vorschulalter mit einer VR-Brille vor der Konsole sitzen und Kinder in diesem Alter echte, physische Spielzeuge gegen eine nicht existente, virtuelle Welt eintauschen. Welche motorischen und vor allem psychischen Langzeitschäden hier entstehen, wurde natürlich noch nicht geprüft. Langzeitstudien brauchen nun mal ihre Zeit. So lange müssen nun also Kinder als Versuchskaninchen dienen, bis in 10 oder 20 Jahren in einer Pressemeldung über die schlimmen Folgen hingewiesen wird.

Ein Hauptproblem im Zusammenhang mit VR-Brillen für Kinder sind die Auswirkungen auf die Entwicklung des Sehvermögens. Eine längere Nutzung von VR-Geräten kann zu einer Überanstrengung der Augen, zu Unbehagen und zu langfristigen Problemen wie Kurzsichtigkeit (Myopie) führen. Die Augen von Kindern befinden sich noch in der Entwicklung und sind daher anfälliger für die möglichen negativen Auswirkungen einer längeren Exposition gegenüber den intensiven visuellen Eindrücken, die von VR-Brillen geboten werden.

Eine weitere große Sorge sind die möglichen negativen Auswirkungen auf das sich entwickelnde Gehirn eines Kindes. Die immersive Natur von VR erfordert eine intensive Konzentration, was zu Problemen wie Aufmerksamkeitsproblemen und schlechteren schulischen Leistungen führen kann. Angesichts der Tatsache, dass die American Academy of Pediatrics dazu rät, die Bildschirmzeit für Kinder einzuschränken, gibt die immersive Erfahrung der VR-Brille Anlass zur Sorge über die Auswirkungen auf das kognitive Wohlbefinden eines Kindes.

Zusätzlich zu den physischen und kognitiven Bedenken gibt es auch Bedenken hinsichtlich der im VR-Bereich verfügbaren Inhalte. Die immersive Natur der VR-Brille kann dazu führen, dass sich die virtuelle Welt real anfühlt und die Grenze zwischen virtueller und realer Umgebung verschwimmt. Der Kontakt mit unangemessenen oder gewalttätigen Inhalten in der VR kann tiefgreifende Auswirkungen auf das emotionale und psychologische Wohlbefinden eines Kindes haben.

Selbst "normale" Virtual-Reality-Brillen verursachen Medienberichten zufolge bei vielen Benutzern extreme Übelkeit und Schwindelgefühle. Ganz zu schweigen, was für Auswirkungen die ständige Nutzung auf die Augen der Anwender hat. Bei dem oben genannten View Master kommt sogar noch hinzu, dass das Smartphone in dem „Spielzeug“ und somit direkt am Kopf ist. Ebenso bei VR-Brillen für die Nintendo Switch. Hier wäre somit zu der Belastung für die Augen auch noch eine zusätzliche Strahlenbelastung gegeben. Auch andere VR-Brillen wie die Samsung Gear VR Brille werden mittels Smartphone benutzt. Am beliebtesten sind jedoch zurzeit VR-Brillen wie Meta Quest und ähnliche. Diese werden immer erscwinglicher und überzeugte Eltern wollen gerne „mit der Zeit gehen“ und daher ihre Kinder früh mit solchen Geräten vertraut machen aber müssen es denn gleich derartige Produkte sein? Wir sagen ganz entschlossen nein! Ferner warnen wir mit diesem Beitrag ausdrücklich alle Eltern davor, Kindern und Jugendlichen VR-Brillen jeglicher Art zu kaufen!

Wir gehen sogar noch ein Stück weiter und plädieren dafür, dass Hersteller bei VR-Brillen eine generelle Altersvorschrift (nicht Empfehlung) einführen. Dieses sollte bei 18 Jahren liegen, da man ab diesem Alter von einer verantwortungsvolleren Verwendung ausgehen kann als bei Kindern und Jugendlichen. Geräte, die man quasi nur als Smartphone- oder Spielkonsolenhalter verwendet, um sie vor die Augen zu klemmen, sollte man unserer Auffassung nach ganz vom Markt nehmen. Spielzeuge sollen die Phantasie der Kinder anregen und ihnen Platz für eine eigene, individuelle Vorstellungskraft lassen. 

Gefahren auch bei Smartphones und Tablets

Auch die Nutzung von Smartphones, Smartwatches oder Tablet PCs sehen wir bei Kinder sehr kritisch. Medienberichten zufolge kann die Stimulation eines sich entwickelten Gehirns durch die Überdosierung von Technologien (z.B. Smartphones, PC, Tablet) mit folgenden Erscheinungen in Verbindung stehen: Aufmerksamkeitsdefizite, verminderte Empathie, kognitive Verzögerungen, verringerte Lernfähigkeit, wachsende Impulsivität und sinkende Fähigkeit der Selbstregulation.

Des Weiteren erleben Kinder ein ständiges Belohnungsverhalten, welches auf virtuellen Eindrücken basiert. Sie haben nicht wirklich etwas erschaffen aber werden ständig belohnt.Hinzu kommt die Abhängigkeit, welche in vielen Fällen zum Konsum führt. Kinder werden mit Werbung bombardiert und das womöglich auch schon bald direkt via VR-Brille. Wenn Kinder sich Technologien mehr und mehr zuwenden, werden sie sich von ihren Eltern entfernen. Wenn diese wiederum den Geräten den Vorrang lassen, gleicht dies einer sozialen und familiären Verwahrlosung.

Ganz zu schweigen von den Gefahren, die im Internet entstehen können. Ob soziale Netzwerke, Chaträume oder Foren, überall können bereits kleine Kinder mit unbekannten, meist schon Erwachsenen in Kontakt geraten und wissen es meistens noch nicht einmal. Kinder ohne jegliche Regeln Tag und Nacht ein Smartphone mit Internet in die Hand zu geben grenzt schon an einer groben Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht! Zudem hat ein Smartphone unseres Erachtens im Bett eines Kindes nichts zu suchen.

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TikTok und die Gefahren für Kinder

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