Ob Wood, Metal oder Light, für schöne 3D-Drucke gibt es immer mehr Filament-Sorten und Hersteller auf dem Markt. Einer der beliebtesten und bekanntesten Hersteller ist eSUN. Der chinesische Hersteller bietet nicht nur die üblichen Filament-Sorten, sondern u.a. auch ein Light Filament, welches wir, zusammen mit dem ABS Black testeten und heute den Testbericht präsentieren.

Wir testen und bewerten die 1.75 mm Filament-Sorten ABS Black & ePLA-LW Natural (Light) anhand folgender Kriterien: Materialeigenschaften, Druckleistung, Handhabung und Umwelteigenschaften. Daraus erschließen sich folgende Unterkriterien: Auflösung, Festigkeit, Haftung, Solidität (Kaltzustand, heiß und abgekühlt) sowie Geruchsentwicklung. Wir verwenden im Test gleich zwei professionelle 3D-Drucker von Dremel und drucken in geschlossenen Bereichen.  

Fangen wir mit der Verpackung des Filaments an. Das Filament wird in einer schönen, weißen Packung geliefert, die ein kleines Fenster zur Identifizierung der Filament Farbe sowie einen Sticker auf der Verpackung und Spule, der den Inhalt und die Temperaturen verrät. Beide Filamete werden vakuumverpackt mit einem Silica-Gel-Beutel geliefert. Das ist gut, denn so hält sich das Filament länger als wenn bereits Sauerstoff in der Tüte wäre. Es wäre zudem noch von Vorteil gewesen, einen wiederverschließbaren Beutel beizulegen, wenn das Filament nicht in Gebrauch ist aber diesen kann man sich auch für wenig Geld privat zulegen.

Bereits beim Einlegen der beiden Filamente bemerken wir eine gute Festigkeit mit einer gleichzeitig guten Flexibilität. Bei einem neuem Filament sollte der erste Druck ein Temperaturturm sein, um die ideale Temperatur für den Druck zu ermitteln. Die Dateien und Anleitungen für den Temperaturturm finden Sie zum Beispiel auf Thingiverse. Auch diesen Turm haben wir bei beiden Filamenten gedruckt.

Der von eSUN empfohlene Temperaturbereich bei ABS Black liegt zwischen 220-260°C und bei ePLA bei 190°-270° C. Der Temperaturturm zeigt, dass der beste Bereich bei beiden dem der Empfehlung nachkommt. Die Geruchsentwicklung hält sich bei beiden Filamenten in Grenzen, wobei dieser beim ABS-Filament deutlich erkennbarer und bei ePLA sehr einzigartig ist.  

Als wir die ersten Modelle gedruckt haben, hatten wir lediglich bei ABS etwas Probleme mit der Haftung auf dem Druckbett. Nach einigen Anpassungen der Standarddruckeinstellungen konnten wir jedoch mit den ordentlichen Drucken beginnen. Für das ePLA, auch LIGHT genannte, Filament haben wir uns ein Modellflugzeug als Testdruck entschieden. Bei ABS kommt das Benchy-Modell in Verwendung. Die Qualität der Drucke ist bei beiden Filamenten gut, und auch die Anzahl an Fäden ist nicht übermäßig hoch. Auch die Stützen ließen sich sehr leicht entfernen und hinterließen nur wenige Spuren auf dem Druck, die sich mit etwas Schleifpapier leicht beseitigen lassen können. Der Segelflieger ist schön leicht und kann auch fliegen.

Der ABS-Druck ist dafür solider und robuster, als das Light-Filament. Die Drucke sind überwiegend ordentlich und bieten größtenteils saubere Linien. Hier uns da lassen sich auch mal kleine Unebenheiten erkennen, doch diese „Schönheitsfehler“ sind kaum der Rede wert. Was die Farbe betrifft, so erhalten wir beim ABS-Druck ein schönes kräftiges schwarz, während der ePLA-Druck in einem Natur-Beige Ton erscheint. Abgesehen von manchen Haftungs-Schwierigkeiten bei ABS und ein paar Abbrüchen bei ePLA, gab es keinerlei Probleme mit den Filamenten. Wir hatten in keinen der Test-Durchgänge Staus oder Verstopfungen, kein verheddertes Filament oder irgendwelche anderen Probleme.

Fazit: Ob ABS oder ePLA, beide Filament-Sorten haben im Test vollen Einsatz bewiesen und boten uns überwiegend schöne 3D-Drucke. Vor allem das leichte ePLA hat es uns angetan. Das Filament ist sehr schön anzusehen und eignet sich gut für den Modellbau. Mit den richtigen Temperatureinstellungen gab es keinerlei Probleme und dank der guten Materialstärke versprechen die Filamente bei guter Lagerung eine lange Haltbarkeit. 1kg ABS Black kostet zurzeit rund 20 EUR und das neue ePLA bei ebenfalls einem Kilo das Doppelte.