SHAOLIN SPIRIT

 

Das Buch SHAOLIN SPIRIT entstand in Zusammenarbeit mit der Autorin Stefanie Koch und Shi Heng Yi. Jedem, der sich mit dem Thema Shaolin befasst, sollte dieser Name bekannt vorkommen. Shi Heng Yi ist eigentlich für seine inspirierenden YouTube-Videos und Vorträge bekannt und war auch schon in so mancher TV-Sendung zu sehen. Er ist leitender Meister eines buddhistischen Klosters und ist bestrebt die fernöstlichen Weisheiten sowie die Kampfkunst für Menschen in Deutschland und international weiterzugeben. Dabei geht es ihm nicht nur um die Praxis, sondern primär um das mentale Training. Im Buch „SHAOLIN SPIRIT“ geht es genau um dieses Zusammenspiel zwischen Körper und Geist. Dies ist das Kernthema des Buches und darauf, sowie auf andere seiner Thesen, werde ich in der folgenden Rezension eingehen.

Erste Einblicke

Das Hardcover-Buch ist bereits äußerlich bemerkenswert. Das gelbe Buch wird mit einem schwarzen Schutzumschlag mit der SHAOLIN SPRIT-Schrift in Goldpapier-Elementen versehen. Darauf zu sehen ist Shi Heng Yi, während auf der Rückseite noch das Siegel des Tempels, ebenfalls in Goldpapier, zu sehen ist. Das Buch hat insgesamt 13 Kapitel, welche durch schöne Shaolin-Illustrationen voneinander getrennt werden. Bereits die Einführung zeigt, dass der Autor über ein breites Wissen der fernöstlichen Philosophie verfügt. Kein Wunder, denn Shi Heng Yi hat bereits in sehr jungen Jahren damit angefangen, sich mit den Weisheiten, Tugenden und dem harten Shaolin Training vertraut zu machen. Dies und vieles mehr über seine Person, erfahren wir im Kapitel „Mein Weg“. Hier lernen wir auch eine andere Seite des sonst so diszipliniert wirkenden Meister. Er zeigt auf, dass natürlich auch er erst einmal aus Fehlern lernen und wachsen musste, und dass man nur mit einem klaren und reinen Versand sowie Fokus, Disziplin und hartem Training dahin gelangen kann, wo er heute steht.

  

Schreibstil

Der Schreibstil gefällt mir persönlich sehr gut. In wie weit das Buch nun durch Shi Heng Yi oder Stefanie Koch geschrieben wurde geht zwar nicht hervor, doch es lässt sich wunderbar lesen. Auf Gender-Sternchen und Co. wird verzichtet und die aktive Schreibweise verleitet zum Weiterlesen. Es eignet sich jedoch nicht zum schnellen Lesen an nur einem Tag. Die Weisheiten und Anleitungen darin sollten mehrfach und ausgiebig gelesen werden, um sie zu verinnerlichen. Jeder, der dieses Buch schnell „runterrattert“, nur um dann damit prahlen zu können, er habe es an nur einem Tag gelesen, der wird es sich nicht nachsinnend betrachten und verstehen.

Theorie & Praxis

Das Buch bietet eine schöne Mischung aus Theorie und Praxis. Es ist im Grunde ein Wegweiser und Grundbaustein die die Welt der Shaolin und des Buddhismus. Ich habe bereits einige Bücher von anderen Shaolin-Autoren wie zum Beispiel Bernhard Möstl gelesen. Daher kann ich vergleiche ziehen und habe gemerkt, dass sich Kernelemente in der Geisteshaltung ähneln. Der Autor beschreibt in seiner einzigartigen Art und Weise das wunderbare Zusammenspiel zwischen Körper und Geist und betont dabei unter anderem, dass es eben nicht nur der Geist ist, der sich auf den Körper auswirkt (Psychosomatisch), sondern auch umgekehrt. Auch zeigt er mit einigen Beispielen und Anleitungen, wie man sich zu Hause, auch ohne ein Kloster besuchen zu müssen, selbst disziplinieren und trainieren kann. Dabei wechselt Shi Heng Yi immer wieder von Lehren zu einzelnen Übungen und Gedankenanregungen.

Hin und wieder verweist der Autor natürlich auf das Kloster- welches Kurse zu unterschiedlichen Preisen anbietet- in dem er leitender Meister ist, sowie die kostenpflichtigen Online-Seminare, doch er gibt auch zu verstehen, dass man all diese Dinge auch anderweitig oder zu Hause erlernen kann. Hierzu zeigt er beispielsweise  QR-Codes auf seinen YouTube-Kanal, in dem es viele kostenlose Videos gibt und er u.a. die Qi-Gong Disziplin Ba-Duan-Jin aufzeigt. Auf diese Lektion geht er zudem noch einmal detailliert ein und erklärt auch, warum Qi-Gong als Grundbasis für Kung Fu unabdingbar ist. Generell bekommen Qi-Gong und Tai-Chi-Chuan in dem Buch einen großen Raum, denn ohne diese Grundlage kann laut Shi Heng Yi kein Kung Fu erlernt werden. Ebenso wenig wie mit einem unaufgeräumten „Affenhirn“, welches durch die „Chan-Meditation“ aufgeräumt werden soll. Auch diesem Thema widmet der Autor vielen nützlichen Zeilen und zeigt auf, dass Mediation eben nicht nur der Schneidersitz mit der Om-haltung sein muss, sondern sehr vielfältig und ungewöhnlich sein kann.

Beim Lesen des Buches wird immer mehr klar wie sehr der Autor sich mit der Materie auskennt und diese in klaren und nachvollziehbaren Worten an den Leser weitergibt. Manche praktischen Anleitungen bedürfen jedoch einer großen Aufmerksamkeit und sind, dadurch, dass nur wenige bildliche Darstellungen vorhanden sind, etwas schwer vorstellbar. Auch fehlt beim Nachahmen dieser genannten, meist sehr detailreichen Positionen, ein Meister, der korrigiert was man falsch macht aber wenn man sich genau daran hält, dann geht es konform. Bei den Anleitungen zum Trainieren der Atmung und des Geistes ist es ähnlich. Auch hier zählen das genaue Lesen und Verinnerlichen der genannten Art und Weisen der Umsetzung.

Fazit: Ein sehr lehrreiches und hilfreiches Buch auf dem Weg der Selbstfindung und als Grundbaustein für fernöstliche Philosophien und Kampfkünste. Viele der genannten Übungen können sich sowohl psychisch als auch körperlich sehr positiv für die Gesundheit eines jeden Lesers auswirken. Egal welchen Weg man als Leser einnimmt, selbst wenn man „nur“ die theoretische Form übernimmt, kann sich dies von Vorteil erweisen. Ein Besuch im Kloster ist dabei keine Voraussetzung, sondern vielmehr die eigene Selbstdisziplin. Wer dieses Buch nicht nur liest, sondern auch verinnerlicht, kann dadurch sein Leben und das seiner Mitmenschen positiv beeinflussen.

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